Forschung und Entwicklung

Wir haben ein breites Knowhow im Bereich von internationalen Standards für die Prüf-, Diagnose- und Kommunikationstechnik und garantieren unseren Kunden stets genormte Produkte. Darüber hinaus forschen wir nach neuen Technologien und zukünftigen Innovationen und sind so immer am Puls der Zeit.

Erfahren Sie hier mehr über die gängigsten Standards und Protokolle sowie über unsere aktuellen Forschungsprojekte.

 

Standards

ODX

ODX (Open Diagnostic data eXchange, ISO 22901-1) ist eine formale, maschinenlesbare Beschreibungssprache für die Diagnoseschnittstelle von Steuergeräten. Ursprünglich durch die ASAM e.V. Vereinigung als ASAM MCD-2D entwickelt, wurde der letzte Stand in 2008 ISO-Standard. ODX wurde entwickelt, um einen standardisierten Datenaustausch zwischen Automobil-, Steuergeräte- und Toolhersteller zu ermöglichen. Als Seiteneffekt macht es auch den Informationsfluss innerhalb eines Unternehmens deutlich effizienter.

Die ODX-Spezifikation beinhaltet das Datenmodell zur Beschreibung aller Diagnosedaten eines Fahrzeugsteuergeräts wie Diagnosefehlercodes, Datenparameter oder Identifikationsdaten. Auch Input/Output-Parameter, Kodierinformationen oder Kommunikationsparameter sind enthalten. ODX ist zwingender Bestandteil eines Diagnose-Stacks gemäß ISO 22900 (Modular Vehicle Communication Interface).

Alle Steuergeräte unterstützen diverse standardisierte Diagnoseprotokolle für die Fehleranalyse und Wartung. In ODX werden alle diese Diagnose-Schnittstellen einheitlich und standardisiert beschrieben. Ein Tester (extern oder sogar im Fahrzeug verbaut) tauscht mit den Steuergeräten Informationen aus. ODX beschreibt, wie die Daten, die vom Steuergerät z. B. über das UDS-Protokoll gesendet werden, in von Menschen (und Programmen) lesbare Werte umgewandelt werden.

D-PDU API

Die D-PDU API (ISO 22900-2) ist eine standardisierte, universelle Programmierschnittstelle für den Zugriff auf eine Fahrzeugkommunikationsschnittstelle (Vehicle Communication Interface, VCI).

Der Einsatz standardisierter Diagnose-Schnittstellen wird bei der Kommunikation mit Steuergeräten im Bereich der Fahrzeugdiagnose immer bedeutsamer. Mit dem Standard ISO 22900-2 wurde eine universelle, leistungsfähige Diagnose- und Kommunikationsschnittstelle geschaffen. Der Standard bietet eine definierte C-Schnittstelle sowie eine einheitliche Systemintegration. Darüber hinaus lässt sich durch ein eventgetriebenes Schnittstellendesign eine sehr hohe Performance der Anwendungen erreichen.

OTX

OTX (Open Test sequence eXchange, ISO 13209) ist ein internationaler Standard für die formale Beschreibung von Diagnose- und Prüfablaufen in der Automobilindustrie. Er ergänzt das ebenfalls standardisierte ODX-Format, das zum Austausch von Diagnosedaten verwendet wird.

Das OTX-Format ist für die Bereiche Entwicklung, Produktion und Service relevant. Hier ermöglicht es den Austausch von Diagnoseabläufen zwischen Prozesspartnern mit unterschiedlichen Plattformen und Diagnosetestern. Dadurch können Abläufe einfach wiederverwendet und bei Bedarf erweitert werden.

Mit der Ablaufsprache OTX können Diagnosesequenzen auf Spezifikationsniveau dargestellt werden und gleichzeitig genügend Implementationsdetails beinhalten. Außerdem unterstützt OTX direkt das Variantenmanagement, wodurch die Anpassung der Abläufe an z. B. verschiedene Fahrzeugmodellvarianten wesentlich vereinfacht wird.

Der OTX-Standard besteht aus drei Teilen:

  • ISO 13209-1 beschreibt die Motivation und Anwendungsfälle
  • ISO 13209-2 definiert den Sprachkern, der alle Sprachelemente inkl. Prozedurdeklarationen, Steuerungsstrukturen, Erweiterungsmöglichkeiten und Fehlerbehandlung beinhaltet. Der Sprachkern ist generisch gehalten und dadurch auch für Einsatzgebiete außerhalb der Automobilindustrie geeignet.
  • ISO 13209-3 bestimmt die standardisierten Erweiterungen (OTX Interface Definitions), die jeweils neue Befehle und Datentypen zur Verfügung stellen. Diese sind wiederum z. B. für die Diagnosekommunikation mit den Fahrzeugsteuergeräten, die Messwertebehandlung oder für die Benutzerinteraktion zugeschnitten.

ISOBUS

Der ISOBUS (ISO 11783) beschreibt ein universelles Kommunikations- und Übertragungssystem für landwirtschaftliche Maschinen, die auf dem CAN 2.0B Protokoll basieren. Die ISOBUS-Datentechnologie bzw. das ISOBUS Protokoll standardisiert vorrangig die Kommunikation zwischen Traktoren und Onboard-Elektronik-Systemen bzw. Anbaugeräten. Aber auch der Datentransfer zwischen diesen mobilen Systemen und der landwirtschaftlichen Management-Software wird standardisiert und Produkte unterschiedlicher HerstellerHersteller miteinander kompatibel gemacht.

Der ISOBUS-Standard definiert ein serielles Datennetzwerk zur Steuerung und Kommunikation in Nutzfahrzeugen. Dabei werden Methoden und Formate standardisiert, die den Datentransfer zwischen Sensoren, Aktoren, Steuerelementen, Informationsspeicher und Datensichtgeräten darstellen.

Weitere Informationen finden Sie unter ISOBUS - AEF Online sowie CC-ISOBUS.

 
 

 

 

Forschungsprojekte

PRO-OPT

Mit der zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung werden in der Produktion immer größere Datenmengen erzeugt. Gleichzeitig bedingt die hochgradige Arbeitsteilung industrieller Produktionsprozesse, dass sich Datenquellen auf verschiedene, voneinander unabhängige Unternehmen verteilen. Ziel von PRO-OPT ist es, Unternehmen dabei zu unterstützen, eine effektive und intelligente Analyse großer Datenmengen in dezentralisierten Kooperationsstrukturen, sogenannten Smart Ecosystems, durchzuführen.

Das Forschungsprojekt betrachtet derartige Ecosystems am Beispiel der Automobilindustrie: Fahrzeuge bilden äußerst komplexe Gesamtsysteme, die aus den Komponenten verschiedenster Zulieferer bestehen. Diese Komplexität findet sich auch im zugehörigen Ecosystem wieder. Mit Hilfe von Big Data Strategien und unter Berücksichtigung von Zugangsberechtigungen werden übergreifende Datenanalysen lokal auf den einzelnen Datenquellen ermöglicht bzw. effizienter gestaltet. Die entstandenen Einzelergebnisse werden anschließend zu einem Gesamtergebnis zusammengeführt.

Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt PRO-OPT wird als Teil des Smart-Data-Technologieprogramms des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert. Das Projekt ist im Januar 2015 gestartet und endete im Dezember 2017.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Service Oriented Vehicle Diagnostic (SOVD)

Neue Funktionalitäten wie das autonome Fahren oder die Vernetzung mit externen Entertainment- und IT-Systemen führen zu einer grundlegenden technischen Veränderung der Fahrzeugnetzwerke.

Mit Blick auf die Fahrzeugdiagnose stellen hier insbesondere die HPCs (Hochleistungscomputer) eine Herausforderung dar. Diese leistungsfähigen Mehrkern- und Multithreading-Rechner verfügen über komplexe Betriebssysteme und Softwarekomponenten. Hieraus resultiert, dass ein neues Diagnoseprotokoll erforderlich ist, um über die Hardwarekomponenten hinaus, die auf HPCs ausgeführte Anwendungssoftware zu analysieren und zu diagnostizieren

Neue Verbindungstechnologien wie Wi-Fi und mobiles Breitband (4G, 5G) bieten die Möglichkeit, Remote auf die Diagnoseschnittstelle des Fahrzeugs zuzugreifen. Ferndiagnosen, Software-Updates, Kodierungen und Parametrierung sind nun ohne eine physikalische Verbindung zum Fahrzeug durchführbar.

Als Mitglied des ASAM-Arbeitskreises erforscht und entwickelt DSA einen neuen Standard für die Fahrzeugdiagnose. Ziel des unter dem Begriff ASAM SOVD geführten Projektes ist es, dass mit dem neuen Standard sowohl die neue HPC-bezogene Diagnose als auch die bisherigen konventionellen Diagnosefälle durchgeführt werden können.

Als Anwendungsfälle für den neuen Standard werden insbesondere die folgenden drei Szenarien Nahfelddiagnose, Ferndiagnose und Onboard-Diagnose betrachtet.

govchain nrw

Seit Oktober 2019 engagiert sich DSA im Projekt „govchain nrw“. Das Projekt wird durch das Förderprogramm „Digitale Modellregionen in NRW“ gefördert. Der Fördermittelgeber ist das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Über keine neue Internettechnologie wird derzeit so viel diskutiert wie über die Blockchain. Insbesondere für den öffentlichen Sektor der Verwaltung, Ver- und Entsorgung sowie Mobilität birgt die Technologie großes Potential. Ziel des „govchain nrw“-Projekts ist es, auf einer NRW-weiten kommunalen Blockchain-Infrastruktur sichere, effiziente und gebrauchstaugliche Anwendungen zu implementieren und somit Nutzen zu stiften.

Im Kontext Internet of Things (IoT) werden Use Cases evaluiert, die automatisierte Geschäftsmodelle ermöglichen: z. B. bei der Erfassung von Umwelt- und Mobilitätsdaten in den Kommunen, bei automatisierten Verwiegeprozessen von Müllfahrzeugen oder im Bereich Predictive Maintenance.

Weitere Information zum Projekt finden Sie unter govchain-nrw.de.

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